Über Kola-Horse: Bodenarbeitstraining mit Verladen

Über Kola-Horse: Bodenarbeitstraining mit Verladen

Hallo zusammen, Harley hier. Endlich darf ich mich auch wieder einmal zu Wort melden. Es ist schon eine Weile her, dass ich oder mein Frauchen sich hier zu Wort gemeldet haben. Ich muss sagen nach dem letzten Fiasko im Januar, haben wir an unserer Beziehung gearbeitet. Frauchen ist etwas strenger geworden, wird dabei aber nie unfair. Ich finde es nicht so schlimm. Immerhin kann ich so beim Spazieren gehen entspannt die Führung abgeben und etwas Träumen. Wo von ich so alles Träume? Von weiten Wiesen und dichten Wäldern.

Neuerdings erzählt mir Frauchen immer, dass wir bald Umziehen. Dort soll ich dann ganz viele neue Kumpels kennen lernen und viel Platz zum Spielen haben. Ich kann es schon kaum erwarten. Als wir letztes Wochenende dann in den Hänger gestiegen sind, dachte ich schon es sei soweit. Meine Freude war groß, sollte uns doch mein Freund Talal begleiten. Zieht der den auch mit mir um? Das wäre toll!

Umso erstaunter war ich dann, als wir auf einen riesigen Hof fuhren wo alle Pferde in Boxen mit Ausläufen standen. Wo ist denn da die große Wiese und der viele Platz? Tja, wie sich dann herausstellte, waren wir zum Arbeiten hier. Meine Freude hielt sich somit in Grenzen. Ganz aufgeregt war ich ab so vielen neuen Pferden. Am liebsten hätte ich jeden einzeln begrüßt. Das geht aber leider nicht wie Frauchen immer erklärt. Um mich etwas abzulenken ließ sie mich dafür am Rand etwas Gras mampfen. Das funktioniert immer wunderbar, wenn ich so aufgeregt bin, um mich wieder etwas auf den Boden zu holen. Leider war es nur eine kurze Pause und es ging zu Fuß weiter in Richtung Reitplatz. Überall standen Pferde rum und waren wohl froh um etwas Abwechslung. Jeder zweite fragte: was geht? Und ich kam mit meinen Antworten gar nicht hinterher. Schließlich erreichten wir einen riesigen Sandplatz. Wow, da stand ja mal eine schöne Stute! Die hätte ich nur zu gerne näher kennengelernt. Frauchen wollte mir aber lieber den Platz zeigen und führte mich von der Schönheit weg. Hm, der Sand war hier extrem tief. Sowas hatte ich noch nie gesehen…und er war nass. Ohne noch groß zu überlegen legte ich mich hin und grunzte vergnügt. Ah, das tat gut nachdem ich im Hänger etwas geschwitzt hatte. Erschrocken gluckste es neben mir und ich stand sofort wieder auf. Oje, hätte ich das nicht gedurft? Stattdessen kicherte Frauchen vergnügt neben mir und klopfte mir den Sand notdürftig ab. Dazu ist ein so schöner Sandplatz da, oder? Als die Stute uns verlies haben sich die drei Zweibeiner kurz besprochen und wir verließen den Platz. Neugierig beäugte ich alles. Wohin ging es jetzt? Ach so, in eine Halle. Ist vermutlich besser, draußen kann ich mich immer so schlecht konzentrieren.

Zuerst durfte Talal mit Frauchen zeigen was sie so können und die Reitlehrerin korrigierte, wenn nötig. Wow, die beiden haben es schon im Griff. Ich bin dann froh, wenn das bei meinem Frauchen und mir auch einmal so locker flockig funktioniert. Zurzeit verkrampft sich mein Frauchen immer etwas auf mir, was mich wiederum wahnsinnig verunsichert und ich mich dann ebenfalls verkrampfe. Aber das wird schon noch besser funktionieren bei uns.
Nach einer Stunde (ich durfte derweil alles in der Halle erkunden) durften wir zeigen, was wir am Boden alles schon können. Frauchen meint immer, dass ich eine schlechte Balance habe. Die Reitlehrerin konnte das überhaupt nicht bestätigen und ich wurde gleich etwas grösser vor Stolz. Gebe ich mir doch immer so mühe beim longieren nicht auf die innere Schulter zu fallen, was gar nicht so einfach ist. Beim Traben musste dann mein Frauchen schon ziemlich die langen Beine hervor nehmen (gar nicht so einfach, so klein wie sie ist). Ich habe mir aber mühe gegeben und bin nicht zu schnell geworden. Seit dieser Stunde haben wir eine neue Führposition und ich muss sagen ich finde die toll. So haben wir uns beide schön im Blick und Frauchen kann besser auf meine Schultern und Kopfstellung achten. Bedeutet aber eben, dass sie etwas mehr mit mir mitlaufen muss. So können wir besser an den Übergängen arbeiten, was schon recht gut funktioniert. Was bei uns richtig schön aussieht, ist das Rückwärts. Ich habe gelernt auf das kleinste Signal zu reagieren. Nun muss ich das noch üben und immer schön gerade machen. Zurzeit neige ich noch dazu mit meinem Hintern etwas auszuscheren. Mit etwas Übung an der Bande oder dem Wegesrand wird das aber bald auch ohne Begrenzungen gehen.

Nach der Stunde musste ich leider etwas warten. Talal hatte wieder einmal entschieden, dass er den Hänger doof findet und wollte lange nicht einsteigen. Erst als wir beschlossen mich zuerst in den Hänger zu stellen, konnte sich Talal schließlich doch noch überwinden und ist eingestiegen. Ich kann es schon verstehen. Irgendwie ist diese Blechbüchse schon immer etwas unheimlich. Aber bis jetzt waren wir jedes Mal an einem coolen Ort und durften coole Sachen machen und kamen auch immer wieder nach Hause (außer als wir sooooo lange unterwegs waren zu meinem neuen Frauchen). Darum habe ich kein Problem damit. Und der Stolz aus Frauchens Stimme, wenn ich so schön einsteige, sowie die Belohnungen, tun da ihr übriges.

Gemäß Frauchen ziehen wir nächste Woche in den neuen Stall. Sobald ich mich dort etwas eingelebt habe, erzähle ich euch dann davon. Bis bald, euer Harley


Ps: Das Foto zeigt meinen Kumpel Talal und mich.

PSS: ich wünschte er würde wieder so schön in den Hänger steigen wie noch vor 1-2 Jahren. Dafür klappt alles andere nun besser...

Am 05.06.2020 veröffentlicht