Über Kola-Horse: Wie wir zum Pony kamen

Über Kola-Horse: Wie wir zum Pony kamen

Eigentlich wollte ich kein zweites Pferd und auch kein "Kleines" aber das Schicksal meint es oft nicht so mit einem wie es geplant ist. Und oft hat man einfach auch kein Mitspracherecht:-).

Unsere Stallbetreiberin veranstaltete ein paar Mal im Jahr für jeweils eine Woche Kinderlager. Zu diesem Zweck hat sie nebst den Pferden 6 Ponys. Die meisten davon Welsh Mountain Ponys (Welsh A). Normalerweise war ihr in diesen Lagern ihre Mutter immer eine wertvolle Stütze. Kochte, macht die Betten, räumte auf und hielt alles zusammen. Während die Stallbetreiberin sich um die Ponys und die kleinen Knöpfe kümmern konnte. Nun ist die Mutter leider schwer erkrankt und wird diese Aufgabe in Zukunft nicht mehr bewältigen können. Jemanden einzustellen ist Zeit- und Kosten intensiv, was nicht in Frage kam.  

So hat sich unsere Stallbetreiberin schweren Herzen dazu durchgerungen in diesem Frühling noch einmal ein Kinderlager ohne Übernachtung durchzuführen und für die Ponys dann einen neuen Lebens-Platz zu suchen. Mir tat es weh, das zu hören, wusste ich doch wie sehr sie an den Kleinen hängt. Und manches der Mädchen, welche mittlerweile Pflegepferde oder ihr eigenes Pferd auf dem Hof haben, hatten auf dem einen oder anderen Pony reiten gelernt.

Ich hatte bis dato keinen grossen Bezug zu den Ponys. Über den Sommer standen sie im eigenen Stall mit kleinerer Weide. Einzig zu den beiden grösseren Ponys Sämi und Luna, welche bei den Pferden auf der Weide stehen, hatte ich bisher Berührungspunkte. Luna, da ich sie auch schon zum Spazieren mitnahm und Sämi, weil ich ihn ebenfalls zum Üben für die Schule öfters behandelt habe und auch schon geritten bin. Jetzt im Winter stehen die Ponys bei den Pferden, da die Tränke im kleinen Stall im Winter einfriert. Die Clique wird liebevoll der "Miniterror" genannt, da sie die Großen doch ganz schön auf Trab halten.

Tja, es sollte alles anders kommen. Kurz nachdem die Stallbetreiberin ihren Entschluss gefasst hatte, begann die Ponydamen "Flash" mir entgegen zu wiehern wenn ich in den Stall kam. Als dann Anfangs Jahr Kollegen mit den Kindern zum Reiten kamen, haben wir Flash kurzerhand mitgenommen. Die 6 Jährige und mein Partner hatten richtig Spaß mit der kecken Ponydame.  

Von dem Tag an wurde ich nicht nur mit einem Wiehern begrüsst. Nein, wenn ich auf die Weide ging um Harley zu holen, lief die kleine Flash mir hinterher. Teils sogar im Galopp und das obwohl im Stall frisches Heu verteilt wurde.  

Die Stallbetreiberin konnte ab dem Verhalten von Flash nur den Kopf schütteln und es kam wie es kommen musste: Ich begann mich mit der Ponydame zu beschäftigen. Wir gingen spazieren, machten Bodenarbeit und Wippentraining. Wenn ich in den Stall kam, wurde für sie das Heu immer zweitrangig. Kaum gerufen, stand sie schon vor mir.

Schließlich fasste ich mir ein Herz und fragte die Stallbetreiberin wie viel sie denn eigentlich für dieses Pony haben möchte. Ich konnte kaum glauben was ich las! Es war wirklich mehr ein symbolischer Preis. Wie könnte ich da noch nein sagen?! So kommt es dass die kleine Flash offiziell per 01.05.21 zur Familie gehört. Eigentlich aber schon jetzt, denn mein Herz hat sie im Sturm erobert. Flash halt. 

 Somit werdet ihr hier auch öfters immer wieder über die schnucklige, freche Ponydame mit den blauen Augen etwas zu lesen bekommen.

Erstveröffentlichung 19.01.21