2. Ausbildungstag Tier-Shiatsu-Therapeutin – Sicherheit am Pferd und viel Praxis

2. Ausbildungstag Tier-Shiatsu-Therapeutin – Sicherheit am Pferd und viel Praxis

Als ich las, dass wir an diesem Ausbildungstag die Thematik "Sicherheit am Pferd" anschauen würden, musste ich etwas schmunzeln. Verbringe ich doch nun praktisch jede freie Minute seit über 25 Jahren bei Pferden und Ponys. Aber als ich die Website der Referentin Maya Kellenberger konsultierte, so war ich doch sehr gespannt auf diesen Tag. Sie ist unter anderem auf pferdegestütztes Coaching spezialisiert.

An diesem Morgen wurden wir von Maya unglaublich herzlich in Empfang genommen, fast als würden wir zur Familie gehören.  
Nach einer kurzen Vorstellungsrunde durften wir uns mit Mayas Pferden am Führtraining versuchen. Ihre Stute Epi ist mit ihren über 25 Jahre schon etwas älter. Bei ihr durfte man seine Energie ohne Bedenken etwas hochfahren, um sie in Bewegung zu setzten. Ganz anders bei Mayas jüngerem Wallach. Lucio steht mit seinen 12 Jahren mitten im Leben. Bei ihm durfte man nicht zu viel Energie verwenden, da er ansonsten zu Übersprunghandlungen neigte (er biss in den Führstrick) oder sogar in die Luft ging. Beide reagierten aber extrem fein auf die Körpersprache. Für mich war es spannend zu sehen, wie die Pferde mit den jeweiligen Kursteilnehmer interagierten. Bereits nach kurzer Zeit war es für einen Außenstehenden nicht mehr klar ersichtlich, wer denn nun Pferdeerfahrung hat und wer nicht.  
Am Ende demonstrierte uns Maya mit ihren beiden Pferden was alles nur mit Energie möglich ist. Angefangen über das sanfte Rückwärtsrichten oder das Apportieren von Gegenständen.  

Nach dem Mittagessen hatten wir zuerst einen kleinen Theorie-Block. Wir schauten uns den Blasen-Meridian im Detail an. Der Blasen-Meridian sammelt die verbrauchten Flüssigkeiten des Körpers und scheidet sie aus. Er reguliert aber auch die Energie der Wirbelsäule und Verwaltet die Ressourcen des Körpers.  
Danach zeigte uns Verena die Technik des "Einsinkens" beim Shiatsu. Als energetische Therapeutin "ziehe" ich die Meridiane je nach Bedarf mehrmals hintereinander. Im Shiatsu wird der Meridian nicht gezogen, sondern man lässt sich auf dem Meridian "einsinken". Hierfür legt man die Finger sanft auf die Laufbahn eines Meridians und lässt die Finger dann ohne Druck mental in den Körper sinken. So arbeitet man sich langsam auf dem Meridian entlang. Je nach Reaktion des Pferdes verweilt man auch etwas länger an einem Punkt. Während der ganzen Therapie atmet man hierbei aus dem Hara (der Körpermitte).

Nachdem wir an diesem Tag wieder ganz viel Praxis machen durften, stand noch ein zweiter Theorieblock auf dem Programm.  
Das Zeichen des Yin-Yang kennt vermutlich jeder. Der Kreis mit den beiden ineinanderfliessenden Flächen schwarz-weiss und dem jeweiligen Punkt in der Mitte. Aber was bedeutet dies eigentlich genau? Yin und Yang sind Gegensätze, welche zusammen eine Einheit bilden. Somit ist das eine immer im anderen enthalten. Kein Licht, ohne Schatten. Was aber nicht heissen soll, dass diese beiden immer gleich gross sein sollen. Vielmehr befinden sie sich immerzu in fliessender Bewegung. Können sie dies nicht, so kommt es zur Disharmonie. Bei einem Mangel an Yin, bedeutet es, dass es zuviel Yang hat und umgekehrt. Und dieses Ungleichgewicht kann gesundheitliche Probleme mit sich bringen.

Maya verstand es den ganzen Tag über zusammen mit unserer Ausbilderin Verena eine absolute Wohlfühlt-Atmosphäre zu schaffen. Danke hierfür!

Den ganzen Tag über begleitete uns Marcus Auer fotografisch. Als Absolvent der Ausbildung, welcher vor der Diplomarbeit steht, konnte er uns auch tatkräftig Tipps geben. Danke dir für die tollen Fotos!

Zum Abschluss noch ein Zitat von Bruce Lee: "Empty your mind. Be formless, shapelsss, like water. Now you put water into a cup, it becomes the cup. You put water into a bottle, it becomes the bottle. You put water into a teapot, it becomes the teapot. Now water can flow, or it can crash. Be water, my friend". 
Was will er uns damit sagen? Nun ganz einfach: Vielleicht müssen wir ab und zu die Form von Wasser annehmen und flexibel bleiben. Gerade ein ganz wichtiger Punkt in dieser Zeit.
Also: Be water, my friend.

Foto by Marcus Auer www.fotodesign.at