Ausleitung beim Pferd

Ausleitung beim Pferd

Seit Jahren bin ich ein großer Fan der Pernaturam Produkte. Im letzten Jahr durfte ich den Grundstein zur Phytotherapeutin mit dem Kräuterkreis legen. In diesem Jahr wird dann mit dem Fortgeschrittenen Kurs darauf aufgebaut. Darauf freue ich mich schon sehr. 

Im Januar durfte ich zusätzlich noch eine Weiterbildung im Bereich Ausleitung beim Pferd absolvieren. Ein Thema dass seit einigen Jahren etwas in Mode gekommen ist, egal ob bei Mensch oder Tier. 
Gefühlt jeder zweite erzählt von einer Entgiftungskur. 
Per se sicher nichts Schlechtes, nur muss es richtig angegangen werden. Besonders bei unseren Pferden, welche eine dermaßen empfindliche Verdauung haben. 

Wozu aber überhaupt eine Ausleitung? 
Einerseits kann eine Ausleitung den Stoffwechsel entlasten und das Immunsystem stärken. Wie der Name schon sagt, fördert die Ausleitung die Entgiftung und reinigt den Darm, das Blut, die Lymphe und sogar das Gewebe. 
Besonders der Frühling eignet sich für eine Ausleitung beim Pferd. Die kleine Variante kann aber auch immer wieder dazwischen gemacht werden wie zum Beispiel nach dem Entwurmen oder anderer Medikamentengabe. Hierzu aber später noch mehr. 

Ebenfalls sehr geeignet ist der Herbst. Da die Sommer wie auch Wintermonate per se schon anstrengend für unsere Tiere sind, sollten wir deshalb in diesen beiden Jahreszeiten den Körper nicht noch zusätzlich mit einer Ausleitung belasten. 

Wie bereits erwähnt macht eine Ausleitung bei folgenden Indikationen Sinn: 

  • Nach Fütterungsfehlern (Heylage, Silage, etc) 

  • Nach Medikamentengabe (Impfung, Antibiotika, Wurmkur, etc.) 

  • Nach Operationen, wenn die Heilung abgeschlossen (da dies meist mit Punkt zwei einhergeht) 

  • Bei chronifizierten Geschehen (Kotwasser, Hautproblemen) 

Leider gibt es aber auch einige Kontraindikationen zu beachten. Diese sind wie folgt: 

  • Stoffwechselerkrankungen (z.B. KPU, Hufrehe) 

  • Akute und entzündliche Erkrankungen (akutes Sommerekzem) 

  • Parallele Gaben von vielen Allopathika 

  • Ausgeprägte Herzinsuffizienz 

  • Trächtigkeit und Laktation 

Eines der wichtigsten Ausleitungsorgane ist Leber. Nebst der Bildung der Gallenflüssigkeit (Pferde haben keine Galle) ist die Leber vor allem am Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel beteiligt. Ebenfalls speichert sie Vitamine und Spurenelemente. Zusätzlich regelt sie den Wasser- und Hormonhaushalt. 
Das die Leber nicht mehr richtig arbeitet sieht man an Hautproblematiken, schlechten Hufen oder auch anfälligen Augen (Augenausfluss, etc). Ebenfalls kann schlechter Kot auf eine nicht mehr richtig funktionierende Leber hindeuten. 
Die Leber ist eines der wenigen Organe, welches sich selbst wieder regenerieren kann. Besonders sogenannte Bitterstoffe können dabei helfen die Leber zu unterstützen. Dabei kann man dem Pferd einzelne Kräuter wie zum Beispiel Schafgarbe, Beifuss, Löwenzahn oder Wegwarte verfüttert werden. Oder eben explizit darauf abgestimmte Kräutermischungen.  
Viele Heilkräuter oder Wildkräuter enthalten Bitterstoffe. Dabei kann man Bitterstoff-Heilpflanzen in reine, aromatisch, scharfe oder schleimhaltige Amara unterteilen. Bis zu 250 Amara sind bekannt. 
Leider werden die Bitterkräuter auf unseren künstlichen Weiden immer weniger. Weshalb ich gerade in der Zeit des Fellwechsels meinen beiden Pferden immer wieder Bitterkräuter in verschiedenen Formen zur Verfügung stelle. Oder sie auch einmal im Wald knabbern lasse. Ganz hoch im Kurs sind im Frühling immer die ersten Löwenzahnblätter. 
 
Ein zusätzlicher Faktor für die Ausleitung ist ein funktionierendes Lymphsystem. Dieses ist leider allzu oft nicht auf dem "Radar". 
Wie Menschen besitzen ungefähr 600 Lymphknoten, beim Pferd sind es rund 8000 Lymphknoten. Alleine diese Menge zeigt auf, wie wichtig dieses System für das Pferd ist. 
Das Lymphsystem ist zuständig für den Flüssigkeitsabtransport aus den Zwischenzellräumen aber auch den Abtransport von defekten Zellen, Fremdkörpern, Viren, Bakterien, Fetten und Stoffwechselendprodukten. Das Lymphsystem ist somit auch für das Immunsystem zuständig. 
Mit diversen Kräutern kann man die Kapillargefäße und somit indirekt das Lymphsystem unterstützen. Allen voran mit Weide-Mädesüss, Ginko und Rosmarin. 
 
Ein weiteres wichtiges Ausleitungsorgan sind natürlich die Nieren. Nebst der Harnbildung regulieren diese den Wasserhaushalt, den Säure-Basen-Haushalt, die Hormonproduktion. Zusätzlich regeln sie den Blutdruck und scheiden mit dem Harn natürlich giftige oder schädliche Substanzen aus. 
Man muss sich vorstellen: Rund 6000 Liter Blut werden innert 24 Stunden beim Pferd durch die Nieren gepumpt. Täglich werden etwa 3 – 10 Litern Endharn ausgeschieden. Da erstaunt es auch nicht, dass der Wasserbedarf je Pferd bei ungefähr 40 – 80 Liter liegt. Je nach Größe, Temperatur und Arbeitspotenzial. Über die Nieren werden vor allem wasserlösliche Stoffwechselprodukte ausgeschieden. Zusätzlich übernimmt hier auch die Haut als größtes Organ mit dem Schwitzen ebenfalls eine Aufgabe. Die Nieren lassen sich sehr gut mit Brennnesseln und Birke unterstützen. 
 
Bei jeder Ausleitung muss der Darm zusätzlich mittels Toxin-Binder unterstütz werden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass sich die Schadstoffe dort ablagern. Geeignete Toxin-Binder sind hierbei Heilerden, Bentonit oder Klinoptilolith aber auch Algen und Pektine. 
 
Bei einer Ausleitung startet man derweil immer mit der Niere. Diese wird angeregt, durchgespült um am Schluss die Schadstoffe aus zuleiten. 
Dies erfolgt abwechselnd mit der Leber um die Giftstoffe aus dem Körper zu lösen. Parallel wird während der gesamten Ausleitung mit Toxin-Binder gearbeitet um die Giftstoffe anbinden zu können. 
Bei Pernaturam gibt es drei Ausleitungs-Programme klein, mittel und gross. Alle dauern in der Regel 40 Tage. Die Programme sind derweil als Set erhältlich in welchen bereits alle benötigten Kräuter-(Mischungen) sowie Toxin-Binder enthalten sind. 

Für eine Beratung dürft ihr mich jederzeit gerne kontaktieren.