Blog 7. Ausbildungstag Tier-Shiatsu-Therapeutin -  Bo Shin sowie die Shu-Punkte

Blog 7. Ausbildungstag Tier-Shiatsu-Therapeutin - Bo Shin sowie die Shu-Punkte

Für diesen Samstag wurde kaltes Wetter und sogar Schnee gemeldet. Aus diesem Grunde blieben wir den ganzen Tag im Naturzentrum und hatten dafür Praxis an den mitgebrachten Hunden.
Natürlich gab es auch wieder zwei Theorieblöcke.
Im ersten Block besprachen wir die Diagnose Methode "Bo Shin". Dies heisst frei übersetzt: "Beobachten". Dabei geht es darum den Patienten mit einem weichen Blick zu beobachten und die ersten Eindrücke auf sich wirken zu lassen. Diese blitzschnellen Eingebungen können uns unter Umständen wichtige Erkenntnisse über das Tier geben. Dabei achten wir uns auf die Punkte wie zum Beispiel wie wirkt die Gesamterscheinung des Tieres? Sieht es gesund aus? Wie ist die Kopf- und Köperhaltung? Wie bewegt es sich?
Wichtig ist dabei, dass es kein Richtig oder Falsch gibt. Wir versuchen die Informationen einfach aufzunehmen ohne zu werten. Gar nicht so einfach, da wir Menschen gerne dazu neigen Dinge in eine Schublade zu stecken:-). 

Mittlerweile haben wir schon ein ziemliches Repertoire an der Hand, welches wir in die Praxis umsetzen dürfen:

  • Überlappendes Abstreichen
  • Palpation & Bo Shin
  • Abschäumen
  • Ohren kreisen / ausstreichen
  • Rute kneten
  • Sowie je einen Meridian aus den Elementen Wasser, Holz & Feuer
  • Abschliessen einer Behandlung

All dies durften wir an diesem Tag selbstverständlich auch in die Praxis umsetzen.

Neu kamen nun noch die Shu-Punkte, auch Zustimmungspunkte genannt, dazu. Diese dienen einerseits der Diagnose, können aber auch für eine Behandlung verwendet werden.
Die Shu-Punkte liegen auf dem Blasen-Meridians entlang des Rückens. Sie liegen immer in den Rippenzwischenräumen und können uns Auskunft über den energetischen Zustand des jeweiligen Organes geben, welches dem Punkt zugeordnet ist. So ist der Bl 13 zum Beispiel der Lungen- Shu Punkt und gibt Auskunft über den entsprechenden Meridian.
Bei dieser Diagnose drücken wir mit dem Daumen oder Zeigefinger sanft auf den entsprechenden Shu-Punkt und beobachten ob uns viel oder wenig Energie "entgegen" kommt. Sinken wir zum Beispiel bei einem Shu-Punkt tief ein, dann ist dies ein Hinweis auf Kyo und somit liegt eine Energieleere vor.
Die Shu-Punkt Diagnose gibt tendenziell eher Hinweise auf ein schon länger bestehendes Ungleichgewicht.
Fällt uns ein Ungleichgewicht auf, notieren wir dies geistig und gehen aber zum nächsten Shu-Punkt weiter. Danach können wir den jeweiligen Meridian arbeiten oder auch nur beim entsprechenden Shu-Punkt länger verweilen.
Bei kleinen Tieren ist es oft gar nicht so einfach die einzelnen Shu-Puntke zu finden. Da gibt es die tolle Möglichkeit der energetischen Abfrage. Hierbei können wir einfach die Hand rechts und links der ungefähren Region auf das Tier legen und uns auf den gefragten Shu-Punkt konzentrieren. Die Antwort wird so oder so kommen da die Energie immer der Aufmerksamkeit folgt.

Es war alles im Allem wieder ein sehr schöner Praxis-Tag. Es war auch sehr schön zu sehen, wie sich einige der Hunde bereits nach so wenigen Malen zu richtigen Lehrern entwickelt haben. Und es ist immer wieder schön zu sehen, wie unmittelbar die Reaktion kommt.

Ich hatte das Glück am nächsten Tag auch gleich meinen Harley behandeln zu können. Er war ja bisher dieser "neuen" Methode der Meridian-Arbeit immer etwas skeptisch gegenüber. Beim kinesiologischen Austesten, verliess er sich lieber auf das Ziehen der Meridiane. Ich weiss nicht, ob es für ihn fast zu stark war?
An diesem Sonntag teste ich aber vorher nicht aus, sondern dachte einfach dass ich einmal beginnen und dann schauen wie weit ich komme.
Und siehe da, er konnte sich sofort darauf einlassen. So eine schöne Reaktion wie beim 3fach-Erwärmer bekam ich vorher noch nie von ihm: Er gähnte und schleckte und seine Augen wurden ganz weich. Schliesslich senkte sich der Kopf auf "Schlafhöhe" und zuckte ab und zu ganz leicht. Auch als ich nach der Behandlung fertig war und die Decke holte, blieb er ganz entspannt weiterhin so stehen. Ich musste ihn regelrecht "aufwecken" damit er wieder auf die Weide und zur Herde konnte.

Das war wirklich sehr, sehr eindrücklich und zeigte mir einmal mehr, dass ich auf dem richtigen Weg bin mit meiner Ausbildung.


Bild: die weise Uma